Als Polydaktylie (Mehrfingrigkeit) werden angeborene Fehlbildungen an der Hand oder am Fuß bezeichnet, bei denen überzählige Finger und Zehen auftreten. Das ist bei etwa zehn bis 18 von 10.000 Geburten der Fall. Am häufigsten tritt diese Fehlbildung an der Hand auf. In manchen Fällen gehen Fehlbildungen von Händen und Füßen mit komplexen weiteren Fehlbildungen einher. Die Polydaktylie entwickelt sich bereits im Mutterleib und zeigt sich gleich nach der Geburt im Gegensatz zu manch anderen Hand- und Fußfehlbildungen, die erst im Laufe der Entwicklung der Hand oder des Fußes offensichtlich werden (z.B. die Brachymetatarsie bzw. die Brachymetacarpie). Für Eltern ist es wichtig zu wissen, dass die Fehlbildung operativ behoben werden kann. Facharzt Dr. med. Hubert Klauser am HAND- UND FUSSZENTRUM Berlin ist Ihr kompetenter Ansprechpartner für die Behandlung der Polydaktylie im Rahmen der Hand- und Fußchirurgie.
Zusätzliche Finger oder Zehen können sich klinisch in unterschiedlichen Formen zeigen. Häufig sind die kleinen Finger, der Daumen oder die großen Zehen verdoppelt. Dabei kann ein zusätzlicher Finger oder Zeh voll ausgebildet und funktionsfähig sein. In diesem Fall hat er eigene Nerven, Sehne, Knochen und Gelenke. Der zusätzliche Finger oder Zeh kann sich aber auch als Hautanhängsel ohne Knochen in unterschiedlicher Größe und Form zeigen. Durch eine Polydaktylie kann es im Alltag zu funktionellen Einschränkungen beim Greifen, Gehen oder Tragen von Schuhen kommen. Zudem können die ästhetischen Unterschiede und Auffälligkeiten zu psychischen Belastungen führen.
Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Polydaktylie führen können. Zum einen kann eine genetische Veränderung zugrunde liegen. Zum anderen kann sie im Rahmen von komplexen Fehlbildungssyndromen oder verschiedenen komplexen Erbkrankheitsbildern vorkommen.
Die Diagnose einer Polydaktylie kann schon vor der Geburt im Ultraschall zu erkennen sein. Nach der Geburt erfolgt die Diagnose durch eine klinische Untersuchung, mit einer Röntgenaufnahme sowie mit genetischen Tests, falls es bereits ähnliche Defekte in der Familie gibt. Auch weitere bildgebende Verfahren können zur Diagnostik eingesetzt werden. Im Rahmen der Diagnose wird die Polydaktylie je nach Lokalisation eingeteilt: Tritt sie auf der Seite des Daumens auf, wird sie als radial bezeichnet, im Bereich des Zeige-, Mittel- oder Ringfingers als zentral und auf der Seit des Kleinfingers als ulnar.
In ihrer einfachsten Ausprägung tritt die Polydaktylie als rudimentäre Anlage des gedoppelten Fingers in Form eines kleinen Anhängsels auf, das ab dem dritten Lebensmonat unkompliziert operativ entfernt werden kann. Sind dagegen ganze Finger verdoppelt, kommt eine operative Korrektur erst nach dem ersten Lebensjahr infrage.
Je nachdem, auf welcher Höhe sich der Daumen bzw. der Finger in zwei Anlagen aufteilt, kann das klinische Bild sehr unterschiedlich sein. Die Operation ist in solchen Fällen anspruchsvoll, weil die überzähligen Anteile nicht einfach entfernt werden können. Vielmehr müssen die knöchernen Verschmelzungen korrigiert, der Bandapparat der betroffenen Gelenke stabilisiert sowie die Muskelansätze des Daumenballens verlagert werden. Je nach individuellem Krankheitsbild kann es auch notwendig sein, die knöcherne Achse zu korrigieren.
Umgangssprachlich wird die Polydaktylie auch als „Doppeldaumen“ bezeichnet. Die Begrifflichkeit ist jedoch irreführend, weil es sich nicht um zwei normal entwickelte Daumen, sondern um Anteile eines Daumens handelt, der sich aufteilt. Aus diesem Grund ist der nach der Operation verbleibende Daumen oftmals schwächer als der der Gegenseite.
Die Polydaktylie kann auch in Form einer mittigen Doppelung (zentrale Polysyndaktylie) auftreten. Dabei ist der Ringfinger gedoppelt und mit dem Mittelfinger verschmolzen (Syndaktylie). Diese Form ist aufgrund von Knochendeformierungen, Gelenksteifen und atypischen Sehnenverläufen am schwierigsten zu behandeln. Zudem müssen bei betroffenen Kindern Wachstumskontrollen in größeren Abständen stattfinden, weil sich Achsfehlstellungen entwickeln können.
An den Zehen können Klein- und Großzehendoppelungen auftreten. Im Falle der Kleinzehendoppelung - diese ist an den Füßen die häufigste Polydaktylie - sind beide Kleinzehen verändert und verkürzt. Betroffen sein kann auch der Mittelfußknochen. Im Rahmen einer Operation, die schon vor den ersten Schritten der Kleinkinder durchgeführt werden kann, wird die schlechter entwickelte Zehe entfernt. So lässt sich verhindern, dass sich breite Vorfüße und Druckstellen entwickeln.
Die Großzehendoppelung tritt häufig auf der Höhe des Grundgelenks auf. Auch in diesem Fall wird die schlechter entwickelte Zehe entfernt. Zusätzlich zur Großzehendoppelung kann auch der Mittelfußknochen verkürzt sein und mit einer atypisch bogenförmigen Wachstumsfuge einhergehen. Um das Längenwachstum zu verbessern, wird der Chirurg den ersten Mittelfußknochen begradigen und die atypische Wachstumsfuge resezieren.
Generell sollte die Behandlung einer Polydaktylie so früh wie möglich erfolgen, um eine gute Entwicklung der Hand und der Greiffunktionen zu unterstützen. Ist eine Operation indiziert, sollte sie folglich in den ersten zwei Lebensjahren durchgeführt werden. In einigen Fällen können Operationen bis zum fünften Lebensjahr erfolgen. Teil der Operationsvorbereitung kann auch eine individuell angepasste konservative Schienenbehandlung sein, um die operative Korrektur optimal vorzubereiten. Auch nach dem Eingriff ist eine Schienenbehandlung unerlässlich. Das im individuellen Fall passende Operationsverfahren hängt vom spezifischen klinischen Bild ab, das sich aus den Voruntersuchungen ergibt. Dr. med. Hubert Klauser vom HAND- UND FUSSZENTRUM Berlin hat langjährige Erfahrungen in der Behandlung von kindlichen Fehlbildungen und speziell der Polydaktylie in unterschiedlichen Ausprägungen und steht auch für eine Zweitmeinung zur Verfügung.
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Schwerpunktpraxis für Hand- und Fußchirugie, Funktionelle Orthopädie und Sportorthopädie
Haltungs- und Bewegungsdiagnostik/-therapie, Hand- und Fußrehabilitation, ambulante und stationäre Operationen
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